Perspektivenwechsel

Ein kleines Mädchen kam zu ihrem Vater und bat ihn, ein Spiel mit ihr zu spielen. Doch der Vater hatte gerade keine Zeit und auch keine Lust dazu. Und so überlegte er, womit sich seine Tochter eine Weile beschäftigen könnte. Da sah er in einer Zeitschrift eine genaue Abbildung der Erde, mit Meeren, Kontinenten, Ländern und Städten.
Er löste das Bild ganz vorsichtig aus der Zeitschrift und zerschnippelte es in viele kleine Teile. Die gab er seiner Tochter und dachte, dass sie damit eine ganze Zeit beschäftigt wäre, dieses schwierige Puzzle zusammenzusetzen.
Enttäuscht setzte sich seine Tochter in eine Ecke und arbeitete an einer Lösung. Doch bald machte ihr das Puzzle so richtig Spaß und schon nach wenigen Minuten zeigte sie ihrem Vater stolz das fertige Bild der Erde.
Der Vater war irritiert, denn er war gerade in seine Arbeit vertieft gewesen und hatte noch lange nicht mit seiner Tochter gerechnet. Aber dann fragte er sie, wie sie denn das Puzzle so schnell gelöst habe. Sie lachte und antwortete: "Hast du denn nicht den Mensch gesehen, der auf der Rückseite der Erde abgebildet war? Den habe ich zusammengesetzt. Und damit habe ich auch die Welt in Ordnung gebracht."
Alles hat seine zwei Seiten. Ein Perspektivenwechsel eröffnet uns alternative Handlungsweisen. Den Perspektivenwechsel nutze ich ganz häufig, wenn es darum geht große Ziele zu setzen, die noch Monate oder Jahre entfernt sind. Es fällt mir schwer zu wissen, welchen Weg ich gehe oder wie dieser überhaupt aussieht. Was kann ich heute oder morgen dafür tun?
Daher gehe ich das Ziel nicht vorwärts, sondern rückwärts an. Ich plane und gehe vom Endziel rückwärts. Dabei werden mir die Meilensteine und der Weg dorthin klarer. Immer aus der Perspektive, es schon erreicht zu haben.
Bei Stärken und Schwächen sehe ich auch die zwei Seiten. Ohne meine Schwächen würde es meine Stärken nicht geben. Es ist der Preis, den ich dafür zahle. Ohne Struktur keine Flexibilität.
Wie siehst du es?