Glaubenssätze

Unser Leben ist geprägt von Einstellungen, Werten und Glaubenssätzen. Schon als Kind haben wir Glaubenssätze für uns unbewusst gebildet oder auch von unseren Eltern mitbekommen. Sie sind wichtig, da sie uns Kraft und Energie geben können, mit Herausforderungen umzugehen. Sie können uns bestärken wieder in unsere Kraft zu kommen. Sie können uns allerdings auch schwächen, wenn es sich um limitierte Glaubenssätze handelt.
Glaubenssätze wie z.B.: "Ich bin nicht gut genug", "Ich bin nicht liebenswert" oder "Ich schaffe es sowieso nicht" schränken uns enorm ein, sie nehmen uns Lebensfreude und sorgen für eine Blockierung. Sie hindern uns in unserer weiteren Entwicklung, nehmen uns viel Lebensfreude und Energie und sorgen für innere Unzufriedenheit.
Diese Glaubenssätze entstehen häufig dadurch, welche Geschichten wir über uns erzählen bzw. über uns glauben. Doch diese Geschichten dürfen hinterfragt und sollten unbedingt verändert werden.
Einer meiner limitierten Glaubenssätze war der Satz: "Ich bin nicht gut genug."
Entstanden ist er dadurch, dass mein Vater mir als 7-jähriger Junge gesagt hatte, dass ich nicht gut genug bin. Es ging darum Fußballprofi zu werden. Dafür hat mein Talent damals nicht gereicht. Und dieser Satz bezog sich nur darauf, somit auf keinen Vorwurf an meinen Vater.
Ich habe es damals nur anders empfunden und es auf alles bezogen.
Dieser Satz hat mich über viele Jahre immer wieder blockiert. Ich habe mich so gefühlt, nicht gut genug zu sein, hatte immer häufiger das Gefühl, es reicht nicht oder ich reiche nicht. Das hat mein Leben immer wieder auch schwer gemacht. Ich habe versucht, mich über gute Leistungen zu definieren, um Anerkennung zu bekommen und damit doch gut genug zu sein.
Dann wurde verglichen und es gab immer jemanden, der besser war. Es heißt nicht ohne Grund: Des Glückes Tod ist immer der Vergleich. Also, hat es ja wieder nicht gereicht und der Kampf beginnt von Neuem.
Das war sehr anstrengend, limitierend und verletzend für mich. Erst als ich mich in meiner Coachingausbildung damit auseinandergesetzt hatte und den Glaubenssatz identifiziert hatte, wurde es besser. Aus "Ich bin nicht gut genug", wurde "Ich bin gut, so wie ich bin.". Dieser wurde im Laufe der Zeit immer mal wieder nachjustiert. Er funktioniert sehr gut und ist sehr befreiend. Ich bin heute sehr froh darüber, denn ich lebe mit deutlich mehr Lebensfreude, weiß, dass ich geliebt werde und dass ich gut bin, so wie ich bin.
Der Blick auf limitierte Glaubenssätze lohnt sich immer. Unsere Lebensqualität, Gelassenheit und Zufriedenheit werden sich deutlich erhöhen.
Da nehme ich jede Wette an. :)
Dazu noch eine kleine Geschichte:
Das Seepferdchen Karla schwamm im Indischen Ozean und schimpfte den ganzen Tag vor sich hin. „Wenn ich nur größer wäre, dann könnte ich schneller schwimmen. Dann könnte ich mehr von der Welt sehen und wäre glücklicher.“
Die kleine Seeanemone hörte dies, schüttelte verständnislos den Kopf und suchte schnell das Weite, damit das Seepferdchen nur nicht auf die Idee kam, sie anzusprechen.
Karla schwamm weiter durch die Seegraswälder, grummelte und brummelte, und als der Fetzenfisch vorbeischwamm, tadelte es ihn: „Wenn du nicht immer so unordentlich wärest, dann würdest du nicht immer in meinem Seegras hängen bleiben und die Pflanzen kaputt machen.“ Der Fetzenfisch brummte zurück: „Und wenn du nicht immer so schlecht gelaunt wärst, dann könnte das Leben einfach nur schön sein. „
Das machte das Seepferdchen wütend und es beschleunigte, damit es den Fetzenfisch nicht mehr sehen musste. Es glaubte sich allein und so meckerte es vor sich hin: „Jaja, das Leben könnte einfach nur schön sein. Aber wenn doch das Wasser immer so bewegt ist und die Wellen mich immer abtreiben, dann komme ich nie vorwärts und werde nie weiter die Welt erkunden können. Ach, das Leben ist einfach so schwer. „
Dies hörte die alte und weise Meeresschildkröte, die sehr weit in den Ozeanen der Welt gereist war, und sagte zu Karla: „Wenn du dich hören könntest, dann wüsstest du, dass du dich selbst einschränkst. Lass doch einfach mal das „Wenn“ im Leben weg und du wirst sehen, was alles möglich werden kann.“
Karla stutzte und war verblüfft. Es war ihr noch gar nicht aufgefallen, dass sie immer so oft „wenn“ sagte und da sie die Schildkröte sehr schätzte, beschloss sie, ihren Rat zu befolgen. Jahre später traf man Karla vor der ostausstralischen Küste, wo sie mit den tropischen Fischen flirtete und Freude am Schwimmen und am Leben hatte.
Wie lautet dein limitierter Glaubenssatz, der dich dabei hindert in deine ganze Kraft zu kommen?
Ich wünsche Dir eine wunderschöne Woche.
Alles Liebe für Dich.
Dein Carsten